Auf den vielen Rennveranstaltungen ist einer immer dabei … der Grillmeister. Mag er noch so heimlich mitreisen … und sei das Angebot vor Ort am Track noch so günstig, dass die eigene Grillwurst bei all dem Aufwand für Beschaffung, Kühlung und Transport in jedem Fall auch teurer ist … und selbst wenn vor Ort ein Fleischer seit Jahren eine ungeahnt hohe Steak-Qualität liefert … der heimlich Unheimliche tritt in jedem Fall in Erscheinung und offenbart uns seine Grillkünste. Die geschmacklichen Erfolge lasse ich jetzt mal vollkommen ausser Acht und kümmere mich zum Männertag um das Wesentliche … den Publikumsmagneten … das Anzünden.
Von vielen wirklich erschreckend vernachlässigt, erlebte die nahezu wichtigste Prozedur beim Grillen wenigstens zum Qualilauf in Ober-Mörlen eine kleine Renaissance. Hier und da waren kleine Explosionen und Höllenfeuer die Zuschauerattraktionen, andernorts aber immer noch Geschmacksvernichter-Baumarkt-Anzünder-Langweiler am Werk.
Um jetzt gerade am Vatertag nicht gefahrvoll zu agieren und Genuss und Gaumenfreuden letztendlich auch gegen Schmerz und Brandverbände zu tauschen, verweise ich alle auf die Chilenische Methode … eine der besten Techniken überhaupt, um den Grill in kurzer Zeit sicher an’s Laufen zu bringen. Aber sie ist noch viel mehr diese Chilenische Methode … sie verbindet die Effizienz auch mit Eleganz. Inszeniert das Grillspektakel und legt euch Zeitungspapier und eine möglichst zylindrische Flasche bereit. Aus den Zeitungsblättern macht ihr gerollte Streifen, die ihr um die stehende Flasche wickelt und an den Enden miteinander verknotet, bis der zylindrische Teil bedeckt ist. Bis jetzt dürfte kaum einer erahnen, was und wie das mit dem Grillen in Zusammenhang steht. Dann stellt ihr die Konstruktion in den Grill und bedeckt sie von aussen mit der Grillkohle. Jetzt wird die Glasflasche vorsichtig aus dem Papier gezogen und im entstandenen Innenraum gezündet. Der Zylinder wird bald zusammenbrechen und die Kohle brennen.
Warum diese Methode so heisst und ob eine Verbindung zu der bekannten Brandflasche „Molotowcocktail“ besteht, ist nicht geklärt. Fest steht aber in jedem Fall, dass sie so etwas wie der Rolls-Royce unter den Grillanzündtechniken ist. Wer sich mit der Beschreibung nicht zurfrieden gibt, findet über Google und Youtube zahlreiche Visualisierungen der Methode. Stellvertetend dafür hier eine sachliche Darstellung.
Meine Favoriten für die Grillstation bleiben – Grill-Bauart-bedingt – auch am Männertag Heißluftpistole und Kompressor …