Kommen wir nun zum zweiten Renntag, den es laut Wettervorhersage nach 11 Uhr Ortszeit schon gar nicht mehr geben sollte. Die für die Nacht angekündigten Temperaturen wurden – wie auch die Feuchte – schon mal locker erreicht und morgens aus dem Zelt raus in einen leichten Vorhang aus Regen ist nicht das, was das Camperherz wirklich höher schlagen lässt. Jetzt aber nicht maulen … ist OFFROAD. Gleich mal nach einer heißen dunklen Ausgleichsflüssigkeit umgeschaut … Fehlanzeige. Mensch mensch mensch … überall Fragezeichen auf der Stirn, da die Fahrerbesprechung ja schon für 8:30 anstand. Kurz vor knapp dann die Erlösung und auch eine große Kiste backofenwarme Semmeln fanden noch schnell den Weg ins Zelt.
Bei dem, was wir allgemeinhin als Wetter bezeichnen, sollten wir ernsthaft den Sprachgebrauch überdenken. Alternativ zu diesen konkreten Überlegungen stelle ich mir aber schon mal überdachte Racetracks vor. Kleine Rennleitungsbesprechung zum Renntag … wir fahren durch bis zu den Finalen und laut Wolken- und Wetterlage müsste es sich sogar noch gut bis nach dem Mittag halten. Kein Vertrauen mehr den Wetterorakeln und wir befragten den Kraken dann selbst: ran an die Finale und nur keine Zeit verlieren … extra Trainingsrunden bringen nur Verzug und die Strecke ist nach der regnerischen Nacht in einem überraschend guten Zustand. Es nieselt zwar, aber kurze Info an alle bei der Fahrerbesprechung und los geht’s.
Ein paar Runden mehr vor dem Start für das B-Halb2WD und die Ideallinie baut schnell Grip auf. Timo K. zwar nicht am Start, aber die übrigen Neun gleich mit satt Lehm zwischen den Reifennoppen unterwegs. Die Aufsteiger vom Vortag sicher auf etwas mehr Grip eingestellt und die Spannung groß, wie sie sich schlagen werden … alle. Frank von der 10 am Ende hoch auf die 4 trat den Beweis an, dass die Hyler-Power irgendwie doch satt auf den Track zu bringen war. Edgar von der 9 zwar hoch, aber die 6 reichte nicht ganz für das nächste Finale. Timo O. nur auf Timo K’s Platz hochgefallen und 15 Minuten Fahrspaß genossen. Tobias nach seinem sauberen Viertel immer noch mit viel Schwung unterwegs zieht von der 6 hoch auf die 2, Alex vor ihm auch nicht zu bremsen von 5 auf 1. Wo es Hochs gibt, sind die Tiefs leider nicht weit. Michael M. zwar mit brauchbaren Zeiten unterwegs, aber nach 11 Minuten leider raus. Michael St. von 2 los fuhr sehr schön konstant seine Runden, wurde dann aber doch auf die 3 vertrieben. Marc G. von der 1 weg in den Lauf war mit einem Patzer in Runde 4 dann gleich runter auf 6 und hatte dann konzentriert die 5 gehalten. Abstand zum Vordermann 2 Sekunden und der auf Seinen nur 1s. Von dort ein paar Meter mehr und Tobias zu Alex H. nur 2s. Die ersten 5 hier nach 15 Minuten in der gleichen Runde eine hohe Leistungsdichte. Für einen morgendlichen Leicht-Feucht-Lauf ungewöhnlich eng beieinander und kündigte so ein spannendes 2WD-Finale an.
Das HalbA2WD zwar schon auf einer weiter frei gefahrenen Strecke, aber zeitlich nur marginal schneller. Hier leider Ralf nicht mit am Start und vom Start weg weniger Verschiebungen als im Finale davor. Unser Alex frisch frei von der Leber weg unterwegs und nur eine Runde mit Mini-Fehler – 46,9 – sonst alles 40/41er Runden … ALLE Achtung. Sein Verfolger Mario anfangs noch nicht ganz sauber bei der Sache kam erst spät in Fahrt, fuhr dann aber konstant sauber und holte sich die beste Runde. Beide waren sehr schön anzuschauen, nur irgendwie bekommt man das dadurch nicht in das eigene Blut transferiert. Felix auf 3 mit einigen Pech-Patzern. Daniel F. wirkte zu Beginn noch unentschlossen, ob er jetzt Rennen fährt, fand dann aber doch im letzten Drittel den Speed wieder. Kai von 4 los, aber gleich nach der ersten Runde auf der 5, wo er am Ende aber auch sicher blieb. Jürgen konstant unterwegs, aber irgendwie wurde das Bienchen einfach nicht schneller. Robby zwar von 7 hoch auf 6, ein Patzer am Schluss schubste ihn dann aber wieder zurück. Daniel konstant unterwegs und Bernd nach wenigen Minuten leider raus.
Im 4WD B-Halbfinale mit vielen Top-Favoriten kam dann alles anders. Schon in den ersten Minuten lichtete sich das Feld und Atze und Matthias mussten sich ihrer Technik ergeben. Spielerisch den MCD über die Strecke getrieben hatte Dirk und ein klasse Zuschauerlebnis. Auf die 2 hoch von der 9 Thomas mit einem echt klasse Lauf. Juniorenlokalmatador, der am Ende sogar Sven überholte, der zwischenzeitlich den 2ten Platz inne hatte, am Ende aber doch noch auf die 3 versetzt wurde. Simon verdient konstant auf den Vierten, wenn auch nicht immer auf der Ideallinie unterwegs. Auf der Fünf noch ein Junior im Renngewand und ab und an war Tim auch schon auf der Vier zu sehen. Stephan und Norbert vom Nachwuchs auf 6 und 7 verbannt.
Final dann 4WD-A auf dem Track und es muss erwähnt werden, dass dem Regen hier Paroli geboten wurde und sich die Wolken zwar stets am Himmel über dem Platz drängten, aber kaum etwas abwarfen. Gut gekühlt ging es dann los und Marc immer vor dem Feld. Dahinter ein spannender Kampf von Rainer, der dann aber kurz vor der halben Rennzeit von Manfred überholt wurde. Flavio ging von der 4 ins Rennen und hielt sie auch wie eine Mauer, gleiches auch bei Silvio auf der 5. Andreas und Stefan los von 6 und 7 tauschten in der letzten Runde nur die Plätze. Beide gut unterwegs, aber der eine anfangs viel zu unbeherrscht unterwegs traf es den anderen in Schildkrötenlage, dass er lange nicht bemerkt wurde. Holger von 9 auch gut hoch auf die 6, konnte in der zweiten Rennhälfte die Position aber nicht halten. Christof und Oliver munter unterwegs und die spaßigen Sprünge von Christof etwas ungewohnt, aber klasse.
Zwischenzeitlich machte der „Zwischenfall vom Brombachsee“ seine Runde und brachte persönlich allen große Erleichterung. Freude in allen Gesichtern, Rainer wieder am Track zu sehen und seine gesunde Gesichtsfarbe strahlte uns alle beruhigend an.
Das 2WD-Finale echt langweilig. Alex, Mario und Felix kamen wieder in Startposition in’s Ziel und es wurde schon geunkt, dass für die Top-Drei ein Pflicht-Reifenwechsel eingeführt werden muss, um den übrigen Fahrern überhaupt eine Chance zu geben. Tolle Nummer von Tobias, der von der 7 auf die 4 hochfuhr. Kai zwischenzeitlich auch mal auf der 4, bleibt aber eine 5. Alex H. mit einem klasse Start fast bis nach vorne, am Ende bleibt es aber die Startposition. Ein tolles Finale und leider nicht alle bis ins Ziel. Michael St. war so gut unterwegs von der 8 sehr schnell hoch auf die 4. Meisterhaft gefahren und die Rundenzeiten sahen sogar noch nach einer Überrundung von Felix aus. Schade schade der Ausfall. Marc schon nach 2 Minuten, und Daniel G. ärgerlicherweise nach 28 Min.
Bei den 4WD-lern dann etwas spannender, aber Dirk fuhr so sicher vor dem Feld her, dass einem die Sprünge schon sehr fehlten. Gut, wer sie aus den vorangegangenen Läufen noch in Erinnerung hatte. Auf 1 stand zwar Marc, dessen MCD stellte sich aber nach 10 Runden von alleine auf 2WD um. Dennoch ging es weiter, bis dem lauten Fahrgeräusch das Aus folgte. Leider ging es Thomas noch schlechter und nach dem wirklich tollen Halbfinale hier schon nach 5 Runden mit Technikärger raus. Marc nur kurz auf 1, dann Manfred vorne, abgelöst von Rainer, dem sich dann Dirk vorsetzte. Flavio hielt seine Position und wirklich ein tolles Zuschauen. Überraschungsfahrer des Wochenendes dann Tim, der erst zum zweiten Mal mit dem MCD unterwegs war und final auf der Fünf landete. Schön, dass drei Junioren im Finale standen und sich so gut behaupten konnten.
Ende gut und alle Läufe nahezu trocken durch. Das Wetter rief sich dann selbst wieder auf den Plan und durchnässte die Zeit bis zur Siegerehrung. Schön, dass wir am Ende noch so vollzählig waren und ich übergab Rainer die nachzuholende Siegerehrung vom Lauf des MAC Brombachsee. Die Freude, dass er wohl behalten am Track war, verschlug mir ohnehin die Sprache und viel sagen hätte ich nicht können. Somit nur kleine Assistenz und ein paar MB Film mehr. Die Winnerboards von Claus echt schön und für die ersten Drei in Größe A3 ein toller Hingucker. Für alle was dabei und auch für die Kollegen 40+ außerhalb des Finales gab es ein Täfelchen.
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Dann ging es an die Siegerehrung des MCC-Laufes und mit klassischem Pokalwerk war dann für alle Geschmäcker etwas dabei. Große Freude und Begeisterung für die Sieger und verdienter Applaus für alle. Bei wechselndem Feuchtigkeitsgehalt von Luft und Boden bei winterlichen Temperaturen eine Herausforderung auch für den Tross. Leider war Claudia nicht da und konnte so dem dicken Dankesknutsch von Rainer gerade noch mal entkommen. Wir bleiben online am Ball und freuen uns auf den neuen Track beim RCC Steinlach … und denkt dran: Nennen nicht vergessen !!! Regen und niedrige Temperaturen werden nur als Ausrede eingestuft … ist OFFROAD !!!
Vom Heimweg kann ich nur berichten, dass wenige Meter vor Achstetten der Himmel aufbrach und wir bis Berlin den Scheibenwischer im Dauerbetrieb hatten. Dennoch möchte ich keine Minute und keinen Tropfen Wasser von Laupheim missen … trete aber noch mal nach: bitte bitte lieber Gott im Himmel … lass uns auch mal einen OR6-Lauf mit etwas weniger Wasser und dafür mit etwas mehr Temperatur und Sonne haben … bitte auch noch in 2013 …
Edit: Link zur Bildergalerie Q3 von Andreas Ivo und Auszug hier
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