Eine klasse Idee und für Mitte Oktober terminiert auch früh genug im Jahr, um sich vielleicht auch noch des Nächtens draussen rumzutreiben. Die Farbgestaltung des Flyers ließ zwar auf ein sehr junges Publikum schliessen, doch wer sie kennt, weiß auch um „Die Gute Mischung“.
An den Vortagen leider erschreckend heftige Niederschläge und demotivierende Wassermassenansammlungen auf dem Lehm-Kurs. Die Prognose für den Samstag mit 70 Prozent Regenwahrscheinlichkeit eher dramatisch düster und es löste sich auch erst kurz vorher in eine freundliche WetterOnlineKarte auf. Wir sind da ohnehin sorgenfrei, da wir bei RC-Rennen immer MIT Sonne buchen … und da Aron und Robin dieses Jahr noch keine Gelegenheit für eine Rennausfahrt hatten, war ich mir sicher, dass beim SAR des RCS einfach alles passen würde. Kurz und schnell noch einen Motor beim MOB besorgt … hmmm … besorgt ist richtig, aber auf einen Freitag „kurz und schnell“ in Berlin was erledigen eher gaaanz gaaanz schlecht … und weil’s so nett bei Christian ist, ging die Reihe vor uns ein Mal komplett durch den Laden. Wer kennt es nicht … immer bekannte Gesichter darunter und die Wartezeit immer kurzweilig.
Egal … das Triebwerk aus dem Ansmann-Sortiment hatten wir in Haren schon knattern gehört und die Vermutung lag nahe, dass Aron seinen Specter damit schon flott ein paar Runden um den Kurs bringen würde. Enge Terminlage und erst einmal zum Geburtstagskarten bei Mobikart mit anschliessend klassischer Stärkung beim Goldenen M. Die Jungs dann also verspätet und noch bis tief in die Nacht in der Garage zu Gange. Probefahrt und einlaufen der Motoren auch gaaanz gaaanz schlecht … zu viel Regen halt draussen auf’m Hof. Die Specter-Staffel war aber am dunklen Ende der Nacht komplett zusammengebaut und auch fahrtüchtig. Ein kurze Nacht also und das Wecken am Morgen schrecklich früh. RC-Cars noch zusammenräumen und das Auto beladen … schwierig schwierig sooo müde und sooo früh. Abfahrt NUR ganze 14 Minuten zu spät … nicht übertragisch … denk: sicher ist die Strecke der Staakener noch feucht und man wird erst einmal die Sonne hoch an den Himmel beschwören. Einer im Auto wusste bis zur Abfahrt vom Hof aber noch so gar nicht, wohin es geht und erst so langsam dämmerte ihm, dass es sich doch wohl um eine Art Rennen handeln müsste. Trickreiche Anfahrt am Funkturm vorbei ließ auch nichts konkretes erahnen und erst beim Abbiegen am Schwarzen Weg kam von hinten eine Gebrummel mit „Rennstrecke“ … „Staaken“ … „ist doch hier, oder“ … ???.
Auf dem Gelände angekommen gleich geschaut, dass wir ein Update bekommen. Ganz ruhig sollten wir bleiben … es war noch nichts verpasst. Überall reges Treiben und Streckenpflege mit Besen und Erdnachschub.
Die Sonnen bekam dann wirklich Kraft und bald gab es dann auch die ersehnte Fahrerbesprechung. Christian Neumann hatte Zeitnahme und Rennleitung übernommen und gab mit Roman zusammen die Regeln sowie den weiteren Ablauf zum Besten.
Die doch noch stark feuchte Strecke zwang dann erst einmal die OR8-Fraktion auf die Strecke, da man die Kleinen nicht in den Furchen der Großen verschwinden sehen wollte.
Für etwas Training zu Beginn bot sich die Strecke dann nach ein paar Runden schnell auch griffiger. Am Rande selbiger etwas Sprach- bzw. Namenskunde … Groß Glienicke … daher dieser wunderschöne Untergrund … altdeutsch Glien = Lehm.
In der Nachbarschaft röhrte es auch kräftig und die Mopeds hatten ebenso ihren Spaß … dreckig zwar und sahen aus wie die S.., aber zum Fahren geht es besser kaum.
Gut … auf Putzen schon eingestellt gingen die Jungs frisch an’s Werk. Training schwer mit den neuen und noch fett laufenden Triebwerken, aber wenigstens blieben sie an und der Nitro-Startstress hielt sich in Grenzen. Aber wo auf der einen Seite Entlastung kam, meldete sich schnell etwas anderes … die Antriebswellen vorne wurden zum Dauerbrenner. Im 40-minütigen Rennen war ich dann auch nur unterwegs … die beiden Ersatzwellen waren schnell verbaut … und gute 10 mal habe ich sie dann nur wieder eingesetzt. Dank an Tim, der die einfahrenden Nitros immer gut abfing und mit Sprit versorgte, während ich immer diese doofen Wellen am Wickel hatte. Glück im Unglück wurde nicht noch eine dritte Welle nötig und am Ende kamen sogar die beiden Verlorenen wieder in’s Körbchen.
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Am langen Ende der 40 Minuten dann Danny auf der 1, Uwe 2, Mario die 3, Robin 4, Aron 5 und Roman auf 6. Alle ganz wacker feucht lehmig unterwegs und die Brushless-Truggy-Liga unschlagbar. Toller Lauf und nach der Antriebswellenrennerei musste ich erst einmal ab an den Catering-Pavillon … und die Belohnung lag schon bereit … Selbstgemachter … auf drei großen Blechen … Apfelkuchen mit zarter Zuckerkruste, Kirschkuchen und Eierschecke … bitte je ein Stück … unwiederstehlich gut. Gleich ’ne Bratwurst für’s Rennteam hinterher und die Sorgen erst einmal kleiner … ein Seat-Snickers-Frühstück hält halt nicht sooo lang‘
Jetzt kamen ein paar Trainings für die Großen, Mittagspause und dann das Ausfahren der Startaufstellung für das A- und B-Finale. 16 Fahrer waren OR6 zusammengekommen und somit aus dem einen geplanten Lauf dann gleich Zwei geworden. Zuerst mit den A-Fahrern in das 60-Minuten-Finale wurde es packend. Die ersten drei Fahrer sowie 4 und 5 jeweils gleichauf war es durchgehend spannend und die Tankpause zur Hälfte der Zeit brachte neben ein paar kleinen Servicestops zusätzlich Nervenkitzel in’s Race. Pech für Tim, der die 2te Position bis kurz vor Schluss hielt, und leider vom Material im Stich gelassen wurde. Wehe wehe, wenn man ihm mal ein richtiges Auto an die Hand gibt … nehmt euch in acht. Henry zwar schon mit einem aktuellen MCD RRV4 unterwegs, aber das Getriebe zerlegte sich in viele kleine Teile. Ein Kugellager hatte seine Mitarbeit eingestellt und die Folgen schrecklich. Jörg ebenso von einigen Unzulänglichkeiten der Technikabteilung gepeinigt, liess sich aber keinesfalls davon abbringen, das Rennen durchzufahren. Ein MCD RRV4 lässt sich halt auch mit nur einem kleinen Servo auf der Lenkung um den engen Kurs steuern … man muss seinem RaceRunner halt nur etwas früher Bescheid geben, dass es gleich um’s Eck geht. Da sein Motor auch nicht mehr optimal lief, kein Problem … genug Zeit bis zum Eck. Im Detail sprechen hier die Bilder und gehen wir über zum B-Lauf. Hier die Fahrer mit den etwas langsameren Qualifikationszeiten, aber durch die etwas unruhigere Fahrweise mit deutlich mehr Nervenkitzel für die Zuschauer. Schon früh gingen hier die ersten Fahrzeuge in die Box und mussten sich ihrer Technik gegenüber geschlagen geben.
Ganz große Klasse, wie Jonas mit Carbon Breaker sich niemals entmutigen lies und Phillip mit seinem Carbon Fighter tapfer seine Runden zog, auch wenn des öfteren das schwarze Ufo von Candy an ihm vorbeiflog.
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Am langen Ende dann die Boliden der 20-Kilo-Klasse auf dem Podest, aber alle schlugen sich wacker und kaum einer war sich wohl im Vorfeld bewusst, wie lang 60 Minuten sein können. Zitat vom Fahrerstand „na hoffentlich macht der Streckenposten nicht so schnell“ … und man nutze mal zwei drei Sekunden kurze Pause mehr, um die Hände etwas auszuschütteln und das Blut wieder in Bewegung zu bringen. Tolle Leistung aller, denn 60-Minuten-Gewohnheitsfahrer waren im Fahrerfeld defintiv keine dabei.
Folgend eine kleine Auswertepause von Christian und nach der Druckpause der Urkundencrew ging es über zur Siegerehrung. Nach vielen netten und warmen Worten Richtung RCS-Team und all seinen Helfern dann die Ehrung aller Fahrer bis hin zu den 6 Pokalisten. Die super Rennstimmung gipfelte bei der Siegerehrung dann in viel Beifall für die Fahrer und immer noch ein paar flotte Sprüche aus dem Auditorium.
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Im Dunkel der antretenden Nacht leuchtete dann die Ghettotonne und die ersten Nachtfahrer lieferten sich mit ihren LED-Lampen ein Wettleuchten auf der Piste …
Ein sehr sehr schöner Tag draussen beim RCS, der dringend Nachfolgetage braucht. Die lockere Atmosphäre gab immer genug Freiraum für kleinere Anpassungen am Plan und die vielen zufriedenen Anwesenden bei der Siegerehrung sprechen da auch für sich. Besondere Erwähnung verdient sicher noch einmal Christian, ohne dessen Einsatz die Veranstaltung in der Form so einfach nicht gezeitet hätte werden können. Ebenso sei die moderate Preisgestaltung des Catering lobend erwähnt.
Der Zuspruch war dementsprechend gut und der RCS kann sehr zufrieden auf sein Saisonabschlussevent zurückblicken.