Kommen wir nun zum zweiten Renntag, den es laut Wettervorhersage nach 11 Uhr Ortszeit schon gar nicht mehr geben sollte. Die für die Nacht angekündigten Temperaturen wurden – wie auch die Feuchte – schon mal locker erreicht und morgens aus dem Zelt raus in einen leichten Vorhang aus Regen ist nicht das, was das Camperherz wirklich höher schlagen lässt. Jetzt aber nicht maulen … ist OFFROAD. Gleich mal nach einer heißen dunklen Ausgleichsflüssigkeit umgeschaut … Fehlanzeige. Mensch mensch mensch … überall Fragezeichen auf der Stirn, da die Fahrerbesprechung ja schon für 8:30 anstand. Kurz vor knapp dann die Erlösung und auch eine große Kiste backofenwarme Semmeln fanden noch schnell den Weg ins Zelt.
Bei dem, was wir allgemeinhin als Wetter bezeichnen, sollten wir ernsthaft den Sprachgebrauch überdenken. Alternativ zu diesen konkreten Überlegungen stelle ich mir aber schon mal überdachte Racetracks vor. Kleine Rennleitungsbesprechung zum Renntag … wir fahren durch bis zu den Finalen und laut Wolken- und Wetterlage müsste es sich sogar noch gut bis nach dem Mittag halten. Kein Vertrauen mehr den Wetterorakeln und wir befragten den Kraken dann selbst: ran an die Finale und nur keine Zeit verlieren … extra Trainingsrunden bringen nur Verzug und die Strecke ist nach der regnerischen Nacht in einem überraschend guten Zustand. Es nieselt zwar, aber kurze Info an alle bei der Fahrerbesprechung und los geht’s. Read the rest of this entry »
Die Anreise startete kurz nach Drei in der Früh‘ und gepeinigt von Nässe gab’s erst in Lichtenau einen Lichtblick auf das Blau des gestreuten Sonnenlichtes. Dann kam Ansbach in Sichtweite und die Wolkendecke verzog sich mehr und mehr. Stefan zum Thema: „wenn Engel reisen“ … und lacht … es sind ja noch gut 140km bis nach Achstetten und so einfach sollte es nicht werden mit dem Wetter.
Immer diese Raucher, die dann abgelenkt durch „Asche-aus-dem-Fenster-Aktionen“ das Navi und dessen Ansagen nicht umsetzen können. Da drehten wir halt mal eine kleine A9-A73-A6-Runde bei Nürnberg und die Hoffnung keimt, dass Stefan das mit seinem MCD nachher nicht weiter probiert …
Es ist 7 Uhr und der Planet hat gerade mal 3 Grad. Die Sonne erobert jetzt den Himmel und wird sicher gleich ein paar Grad mehr spendieren. Die Wetter-Zuversicht ist in voller Größe da, aber die Nacht im Zelt wird sicher noch eine besondere Herausforderung. Besser gleich mal was Brennholz sammeln gehen … so lange es noch trocken ist. Read the rest of this entry »
Die ersten Gigabyte sind schon auf der Platte geparkt, aber die Wochen fangen halt doch klassisch mit Arbeit an … und ausser einer kleinen Sichtung des Training-Freitags war nicht mehr möglich. Zwei kleine Sequenzen zusammengebaut und schon mal zum Anfüttern …
Wolfgang war klassisch unterwegs und bei seiner Runde kann man die Problemstellen gut erkennen … Gerade und Ecktable habe ich mal ausgelassen …
Im letzten Jahr hatte die Strecke schon mit ihren Details und der Führung an sich überzeugt, wenn auch der Staub bei der brutalen Sonne den ein oder anderen etwas genervt hatte. Bei meiner späten Anreise in diesem Jahr war aber schon deutlich sichtbar, wer sich der Staubwolke entziehen wollte und die hinteren Reihen waren bereits mit Pavillons / Mobilhomes nahezu komplett ausgebucht. Der Samstag sollte in jedem Fall noch heiss werden und auch wir nahmen dann auch lieber ein Plätzchen in der zweiten Reihe … vor dem großen OR6-Tross und mit freiem Blick auf den Track.
Die Strecke aus feinstem Lehm zeigte sich wohlpräpariert und das Cateringzelt jetzt an optimaler Position. Der Fahrerstand neu in klassisch bewährter Containerbauweise mit eigener Abteilung für die Zeitnahme … oben bei den Fahrern versteht sich. Dazu noch ein großes Partyzelt am Rand der Strecke, um auch dem Wetterbericht etwas Rechnung zu tragen.
Die Laupheimer hatten es wirklich darauf aus, Betrieb zu machen und füllten den Zeitplan mit Trainingsläufen komplett aus. Da die WetterApps und andere Propheten für den zweiten Renntag nichts gutes zu berichten hatten, wurden die Spätankömmlinge schnell angerufen und der zweite Vorlauf noch am Samstag durchgeführt. Was für ein wunderbarer Renntag mit 72 Fahrminuten pro Fahrer. Das Grinsen der Doppelstarter war schon gar nicht mehr aus deren Gesichtern zu bekommen, denn knapp zweieinhalb Stunden Fahrzeit an einem Renntag bleiben auch bei optimalen Bedingungen sonst nur ein Traum. Zufriedenheit allerorts und ein schöner Ausklang in eine kurze Nacht.
Am Sonntag trotz ungemütlicher Aussichten dann ein super Start in den zweiten Renntag, der nach den 4WD-Viertel in den 2WD-Halbfinalen jäh von den Wassermassen ausgebremst wurde. Was dem 2WD-B-Finale zu Beginn etwas zu feucht war, kam dann dicke am Ende des A-Finales 2WD. Wenn man vorher noch von einem Heckantrieb sprechen konnte, war jetzt „Heckschleuder“ die passendere Bezeichnung. Beide Gruppen aber mit ähnlichen Zeiten auch komplett in die Wertung, 4WD bis hierher nur 4tel-Finale.
Ab jetzt ging es in’s Partyzelt und wurde gemütlich. Kleine Abstimmung über die Wetterlage und den vorzeitigen Abbruch nach 30 Minuten brachte dann doch einige Unerschrockene mit Einspruch auf die Bildfläche. Weit angereist wollte man dann doch dem Wetter noch eine 60-minütige Chance einräumen und wir warteten geduldig auf die Erfüllung des Gnadengesuchs. Leider Fehlanzeige und es ging zur Siegerehrung kuschelig unterm Zeltdach. Die Rennleitung auch hier souverän, überreichte die Pokale „auf dem Grünen“ … „auf dem Braunen“ wird ja gefahren.
Ganz frisch vom 4ten Lauf des OR6-D-Cups … das 4WD-Finale … Material gesichtet und geschnitten schon auf dem Heimweg.
Wichtigste 4WD-Botschaft : die Saison 2010 bleibt spannend. Der bislang in der 4WD-Gesamtwertung Führende hätte sich hier mit einem Sieg schon den Titel Deutscher Meister holen können. Wer dann noch zu den verbleibenden Läufen gekommen wäre, bleibt fraglich. Es besteht im Moment aber wieder die Möglichkeit, dass Patrick oder Dario sich mit drei weiteren Siegen den Titel holen können. Patrick mit leichtem Vorteil, da ihm auch zwei Siege und nur ein zweiter Platz den Titel bringen können.
So spannend wie in Laupheim war es selten. Die tolle Rennleitung von Rainer hat hier die guten Bedingungen für die Fahrer bestens „gelenkt“. Einzig die Cola-Preise hatten ein Niveau, dass bei fast 40C im Schatten an Ausbeutung grenzt.
Besonders stolz sind wir aber auf Dario, der nach Obermörlen erst sein zweites Großmodellrennen gefahren ist. Hier war deutlich zu sehen, dass der Fahrer und die Erfahrung mit den Fahrwerkswerten die letztendlich entscheidendsten Größen sind. Renato hatte Wochen zuvor den Nutech aus der Kiste geholt – nie zuvor ein Großmodell auf dem Tisch gehabt – und hatte dem TB2 PRO Race kurzerhand ein Setup für Obermörlen verpasst, dass Dario auch bei seinen OR8-Racern fährt. Anfangs versuchte er es mit kurzen und weichen Stabilisatoren aus der eigenen Schmiede, ist aber aktuell bei den 4mm-Stock-Stabbies angekommen.
Ein Vollalu-Großmodell unter 1.000 EURO … aus der Kiste auf die Piste … aber da fehlt noch was … das Ziel … in die Ränge fahren soll er ja auch noch …
Es wurde ein Setup für harte, nahezu glatte Lehmpisten gesucht. Die Federung hinten wurde auf die kurzen Federn von vorne umgestellt, da der Federweg nicht benötigt wurde. Mit dem Öl für das Mitteldiff waren wir bei 1.000.000 schon an der Grenze des verfügbaren und haben es kurzerhand gesperrt. Die Stabilisatoren jetzt doch härter als anfangs gefahren. Die Achsschenkel mit einem dritten Loch versehen, damit Dario die gleiche Lenkgeometrie wie bei seinem 1zu8er fahren kann.
Das Interesse an unserem Nutech war beim Publikum größer als bei den anderen Fahrern. Ein kleiner Asiat aus chinesischem Porzellan … ääähhh Alu … für unter 1.000 EURO … „das kann nix können das Ding“ … „zwei Runden geb‘ ich dem“ … „niemals ist da Alu-Alu drinne … wie haben die das Plastik so glänzend bekommen“ … nur eine kleine Auswahl dessen, was man im Fahrerlager so hörte.
Aber dann kam es doch anders … eine halbe Stunde lang stand das kleine Gewitter-Auto in der Boxengasse und kurz vor der Siegerehrung näherte man sich dann doch … ungläubig zwar, aber alles wurde angefasst und bewegt … der Tank natürlich erschreckend, da ich den in den frühen Morgenstunden wie ein Glasbläser aufgeblasen hatte … mit Gasbrenner und bei 50C im Zelt … etwas beulig, aber von 620 auf 720ml war schon was … die Entscheidung PRO Nachtanken kam erst später …
Aktuell zeichnet sich ein Nachtankverbot ab. Damit haben wir mit dem kleinen Nutech sicher das größte Problem aller Fahrzeuge im Rennen. Wir sind aber sehr zuversichtlich, dass auch wir knapp unterhalb der 800ml-Marke starten werden. Wir nehmen auch weniger in Kauf, wenn da nicht wieder Tanks in der Boxengasse beim Öffnen ihren Inhalt über die Boxencrew ergießen.